Anzeichen für Wechseljahre – Symptome und Beschwerden

Anzeichen für die Wechseljahre

Anzeichen für die Wechseljahre – So erkennen Sie den Beginn der Menopause

Die Wechseljahre, auch Menopause genannt, sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die das Ende ihrer fruchtbaren Jahre markiert. Dieser Übergang, der in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr eintritt, wird durch eine Reihe hormoneller Veränderungen im Körper verursacht.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass ein Drittel aller Frauen keine Anzeichen bemerken, ein Drittel leichte Symptome verspürt und ein Drittel richtig leidet.
Wenn man bedenkt, dass vor etwa 120 Jahren Frauen dieses Alter überhaupt nicht erreicht haben, die meisten starben mit Anfang 40, so haben stetig verbesserte medizinische Möglichkeiten bis heute dafür gesorgt, dass die Menschen höhere Lebensalter erreichen – die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt nach den Ergebnissen der Sterbetafel 2018/2020 für neugeborene Mädchen aktuell 83,4 Jahre , für neugeborene Jungen 78,6 Jahre. Somit kommen Frauen also in das Alter, in denen ihre biologisch fruchtbaren Jahre enden: Die Menopause.
Die Symptome der Wechseljahre können vielfältig und manchmal sind diese Wechseljahrsbeschwerden sehr belastend für die Frauen.
An welchen Symptome Sie die Wechseljahre erkennen und welche möglichen Beschwerden in den Wechseljahren auftreten können lesen Sie hier an den genannten Symptomen.

Hitzewallungen und Nachtschweiß

Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind eines der häufigsten Symptome der Wechseljahre und betreffen etwa 75 % der Frauen. Sie zeichnen sich durch ein plötzliches Gefühl intensiver Wärme aus, das oft im Gesicht und Oberkörper beginnt und sich über den gesamten Körper ausbreiten kann. Diese Hitzewellen dauern in der Regel einige Minuten, können aber sehr unangenehm sein und gehen oft mit einer Rötung der Haut und starken Schweißausbrüchen einher. 
Nachtschweißen ist eine Form von Hitzewallungen, die während des Schlafs auftritt. Frauen wachen oft schweißgebadet auf, was zu erheblichen Schlafstörungen führen kann.
Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Beschwerden und können während der Menopause bei der hormonellen Umstellung in den Wechseljahren von Frauen auftreten. Die Häufigkeit der auftretenden Hitzewallungen variiert stark; von gelegentlich bis 40 Mal pro Tag.
Die beschriebenen Symptome werden durch den Rückgang des Östrogenspiegels verursacht, der das Temperaturregulierungssystem des Körpers beeinflusst. Ein erhöhter Spiegel des luteinisierenden Hormons (LH) wird ebenfalls mit diesen Symptomen in Verbindung gebracht. 
Was viele Frauen nicht wissen: Durch das Schwitzen verliert der Körper Mineralien und gerät oftmals in einen Mangel.

Schlafstörungen

Schlafstörungen sind ein weiteres häufiges Symptom der Wechseljahre und können verschiedene Formen annehmen, wie Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges Aufwachen in der Nacht und ein insgesamt weniger erholsamer Schlaf. Schlafprobleme führen zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsproblemen und werden von Frauen als störend im Arbeitsleben und ihrem Alltag empfunden.

Veränderungen im Menstruationszyklus

Ein weiteres häufiges Anzeichen der Wechseljahre sind Veränderungen im Menstruationszyklus. Diese können unregelmäßige Perioden, stärkere oder schwächere Blutungen und eine Verlängerung oder Verkürzung der Zykluslänge umfassen. Diese Veränderungen sind das Ergebnis der nachlassenden Funktion der Eierstöcke und der sinkenden Produktion von Östrogen und Progesteron. Schließlich enden die Menstruationsblutungen vollständig, und die Frau hat die Menopause erreicht. Diese ist definiert ist als das Ausbleiben der Menstruation für zwölf aufeinanderfolgende Monate. Die Jahre nach der Menopause bis zum 65. Lebensjahr werden dann als Postmenopause bezeichnet. In dieser Zeit stellt der Körper praktisch kein Östrogen mehr her.

Emotionale und psychische Veränderungen

Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können auch das emotionale und psychische Wohlbefinden einer Frau erheblich beeinflussen. Viele Frauen berichten von Stimmungsschwankungen, Angstzuständen, Depressionen und Reizbarkeit. Diese emotionalen Symptome können durch Schlafstörungen und körperliche Beschwerden verstärkt werden. 
Auch hier ist der in den Wechseljahren drastisch fallende Östrogenlevel dafür verantwortlich, dass er sprichwörtlich auf die Stimmung schlägt. 
Zudem kann der Übergang in diese neue Lebensphase zusätzlichen psychischen Stress verursachen. 

Vaginale Trockenheit und sexuelle Veränderungen

Ein häufiges Symptom der Wechseljahre ist eine Trockenheit der Vagina, die ebenfalls durch den Rückgang des Östrogenspiegels verursacht wird. Diese Trockenheit der Schleimhäute kann zu Beschwerden wie Juckreiz oder Schmerzen sowie Brennen beim Geschlechtsverkehr führen. Zusätzlich zur vaginalen Trockenheit kann es auch zu einer Ausdünnung und Schwächung der Vaginalwände kommen, es werden die Schleimhäute im Genitalbereich dünner, was als ,,vaginale Atrophie“ bezeichnet wird. Diese Veränderungen können das sexuelle Verlangen und die Zufriedenheit beeinträchtigen. Viele Frauen berichten auch von einer verminderten Libido, was sowohl auf physische Veränderungen als auch auf emotionale und psychologische Faktoren zurückzuführen sein kann.
Was viele Frauen nicht wissen, auch in den Wechseljahren ist eine Verhütung noch wichtig, um nicht ungewollt schwanger zu werden. Dieses sollte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abgeklärt werden.

Gewichtszunahme und Stoffwechselveränderungen

Gewichtszunahme belastet mehr als ein Drittel der Frauen während der Wechseljahre. Viele nehmen während dieser Zeit insbesondere im Bauchbereich zu. Diese Gewichtszunahme ist teilweise auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die den Stoffwechsel verlangsamen. Auch der Verlust von Muskelmasse im Alter trägt dazu bei, dass der Kalorienverbrauch reduziert wird. Weitere Faktoren wie Schlafstörungen und Stress können ebenfalls eine Gewichtszunahme begünstigen. Die Gewichtszunahme kann wiederum zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und Diabetes führen.
Ein weiterer Punkt der Gewichtszunahme – gerade auch das Bauchfett – ist auf ein unharmonische Zusammenspiel der Entgiftungsorgane wie Leber, Niere und Darm zurückzuführen. Diese gilt es zu stärken und damit die Balance wieder herzustellen.

Kognitive Veränderungen

Einige Frauen berichten während der Wechseljahre über kognitive Veränderungen bzw. Einschränkungen wie Gedächtnisprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten und eine Verlangsamung des Denkens. Diese Symptome werden oft als „Brain Fog“ oder Hirnnebel bezeichnet. Es wird angenommen, dass die hormonellen Veränderungen, insbesondere die Zunahme des Östrogens – also eine Östrogendominanz, wenn der Progesteronspiegel sinkt -, eine Rolle spielen. Auch Schlafstörungen und emotionale Belastungen können die kognitive Funktion beeinträchtigen.

Gelenk- und Muskelschmerzen

Gelenk- und Muskelschmerzen treten ebenfalls häufige Beschwerden in den Wechseljahren auf. Der Rückgang des Östrogens kann entzündungshemmende Wirkungen verringern, was zu vermehrten Schmerzen und Steifheit in Gelenken und Muskeln führen kann. Diese Beschwerden können die körperliche Aktivität einschränken und die Persönlichkeit erheblich beeinträchtigen, denn permanente Schmerzen frustrieren und treiben so manche Frau an den Rand der Verzweifelung. Eine angemessene körperliche Aktivität und eventuell physikalische Therapien können helfen, diese Symptome zu lindern. 

 Haut- und Haarveränderungen
Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre können auch das Erscheinungsbild von Haut und Haaren beeinflussen. Viele Frauen erleben eine trockene Haut, die dünner und weniger elastisch wird. Auch Haarausfall und dünner werdendes Haar werden oft beklagt. Diese Veränderungen können das Selbstbewusstsein beeinträchtigen und zusätzliche emotionale Belastungen verursachen. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Mit dem Rückgang des Östrogens steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Östrogen hat eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und sein Verlust kann zu einem Anstieg von Cholesterin und Blutdruck führen, auch das Schlaganfallrisiko steigt damit. Frauen in den Wechseljahren sollten daher besonders auf eine gesunde Lebensweise achten, um ihr Herz zu schützen. Dazu gehören eine angemessene Ernährung, angemessene körperliche Aktivität und das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum. 

Osteoporose

Ein weiteres größeres Gesundheitsrisiko, das mit den Wechseljahren verbunden ist: Es steigt das Risiko für Osteoporose. Östrogen spielt eine wichtige Rolle bei der Knochengesundheit, und ein Mangel an diesem Hormon kann zu einem beschleunigten Knochenschwund führen. Dies erhöht das Risiko für Knochenbrüche und andere Komplikationen. Eine kalzium- und vitamin-D-reiche Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivität sind wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung von Osteoporose. In einigen Fällen können auch Medikamente zur Stärkung der Knochendichte eingesetzt werden. Durch die Wechseljahre bedingte Veränderungen treten meistens erst mehrere Jahre später auf.

Die Rolle der Hormone in den Wechseljahren

Hormone steuern alles, was sich in unserem Körper abspielt. Viele Symptome (darunter auch eine Gewichtszunahme am Bauch) und Funktionsstörungen in den Wechseljahren können Folge eines hormonellen Ungleichgewichts zwischen Östrogenen, Progesteron und Testosteron sein – es verändert sich das Zusammenspiel .
Ob Beschwerden auftreten, ein Teil der Frauen leidet, monate lang keine Blutung mehr aufgetreten ist und dann plötzlich doch wieder eine Regelblutung kommt, hängt von diesen Hormonen ab. Sie steuern den Beginn der Wechseljahre und beeinflussen mehr als die Hälfte der Frauen in ihrer Lebensqualität.

Bewältigungsstrategien und Behandlungsoptionen

Angesichts der Vielzahl und Vielfalt der Symptome der Wechseljahre sowie der Peri- und Postmenopause ist es wichtig, verschiedene Strategien zur Bewältigung und Behandlung für diese hormonelle Umstellung zu kennen. 

Hormontherapie (HT): Die Hormonersatztherapie kann helfen, die Symptome der Wechseljahre zu lindern, indem sie den Hormonspiegel ausgleicht. Sie ist besonders wirksam bei der Behandlung von Hitzewallungen und vaginaler Trockenheit. Allerdings ist sie nicht für alle Frauen geeignet und kann Nebenwirkungen sowie ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen, wie Brustkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit sich bringen. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile der HT mit einem Arzt zu besprechen.
Auch eine Gabe der Hormone über die Haut ist möglich.
Immer mehr Frauen sind überzeugt von der bioidentischen Hormonbehandlung.
Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass eine Hormonersatztherapie mit bioidentischen Hormonen weniger risikobehaftet ist als die klassische, synthetische Hormontherapie. Insbesondere die Kombination der Anwendung über die Haut- und mikronisiertem Progesteron scheint vielversprechend. So sinkt beispielsweise das Brustkrebsrisiko unter bioidentischem Progesteron im Vergleich zum synthetischen Gestagen.

Lebensstiländerungen

Lebensstiländerungen während der Menopause können erheblich zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, guter Schlaf, effektives Stressmanagement, Vermeidung von Risikofaktoren und regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtige Maßnahmen, die Frauen helfen können, diese verschiedenen Phasen besser zu meistern.

Medikamentöse Behandlung

Die medikamentöse Behandlung der Wechseljahre umfasst eine Vielzahl von Optionen, die auf die individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Umstände der Frau abgestimmt werden sollten. Während die Hormontherapie für viele Frauen eine wirksame Lösung bietet, gibt es auch zahlreiche nicht-hormonelle Alternativen und pflanzliche Wirkstoffe die helfen können, die Symptome zu lindern. Auch die Gabe von Antidepressiva ist möglich. Es ist aber wichtig, die Vor- und Nachteile jeder Behandlungsoption mit einem Arzt abzuklären, um die beste und sicherste Wahl zu treffen.

Psychologische Unterstützung

Während der Wechseljahre ist auch eine psychologische Unterstütung denkbar. Sie hilft Frauen dabei, die emotionalen und mentalen Herausforderungen dieser Lebensphase zu bewältigen. Diese Unterstützung kann verschiedene Formen annehmen und umfasst professionelle Therapie, Selbsthilfegruppen, Stressbewältigungstechniken und eine allgemeine Förderung des emotionalen Wohlbefindens. Hier sind einige wichtige Ansätze der psychologischen Unterstützung.

Fazit

Die Wechseljahre sind eine kritische und herausfordernde Phase im Leben einer Frau, die eine Vielzahl von körperlichen, emotionalen und psychischen Symptomen mit sich bringen kann. Betroffene Frauen sollten diese Veränderungen verstehen, sich Hilfe bei Beschwerden holen und geeignete Bewältigungsstrategien finden, um die Lebensqualität zu erhalten. Individuelle Behandlungsansätze, die sowohl medizinische als auch natürliche Methoden umfassen, können helfen, die Symptome zu lindern und diese Lebensphase positiv zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit Gesundheitsdienstleistern, das Verständnis für den eigenen Körper und die Offenheit gegenüber verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten sind entscheidend, um die Herausforderungen der Wechseljahre erfolgreich anzunehmen.